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ein Text von Katharina Steinhart

Unternehmensinsolvenzen 2024: Der Mittelstand in der Krise – Steuerberater als Schlüsselakteure

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im Jahr 2024 dramatisch gestiegen – um ganze 22,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit über 21.800 Firmeninsolvenzen markiert das Jahr einen traurigen Rekord seit der Corona-Krise. Besonders betroffen sind das Baugewerbe, die Logistikbranche und die Leiharbeit – also Kernbereiche des deutschen Mittelstands.

Die Krise hat Struktur

Was sich hier zeigt, ist weit mehr als ein konjunkturelles Tief. Die Entwicklungen weisen auf tiefgreifende strukturelle Probleme hin – und auf die dringende Notwendigkeit, wirtschaftliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu steuern. Denn wer zu lange wartet, riskiert den Absturz.

Der Mittelstand braucht stabile Rahmenbedingungen

Beim „Roundtable Mittelstand“ in Berlin – organisiert vom IfM Bonn – wurde klar: Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich Planungssicherheit, Wertschätzung und klare Leitplanken. Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik forderten verlässliche Regelsetzungen, tragfähige Staatsfinanzen und marktkonforme Instrumente. Denn nur mit einem stabilen Umfeld kann der Mittelstand investieren und wachsen.

Steuerberatung als Frühwarnsystem

Gerade in dieser angespannten Lage kommt der Steuerberatung eine Schlüsselrolle zu. Steuerberater sind nicht nur Zahlenlieferanten – sie sind Frühwarnsysteme, Lotsen und strategische Partner. Mit dem StaRUG (§ 102) sind sie sogar gesetzlich verpflichtet, Mandanten bei erkennbaren Insolvenzrisiken zu warnen – andernfalls droht Haftung.

Digitalisierung schafft Übersicht und Reaktionsgeschwindigkeit

Moderne Kanzleien liefern tagesaktuelle Daten zur Liquidität, erkennen rechtzeitig Engpässe und bieten Handlungsspielräume – bevor es zu spät ist. Wird etwa weniger als 90 % der kurzfristigen Verbindlichkeiten gedeckt, droht bereits Zahlungsunfähigkeit.

Handlungsempfehlungen für Unternehmer


Liquiditätsplanung dynamisch halten – mindestens 12 bis 18 Monate im Voraus
BWA aktiv nutzen – monatlich analysieren, nicht nur archivieren
Frühzeitig Sanierungsmöglichkeiten prüfen – z. B. Schutzschirmverfahren, Factoring oder Verhandlungen mit Gläubigern
Rechtzeitig beraten lassen – bevor persönliche Haftungsrisiken entstehen

Empfehlungen für Steuerkanzleien


Know-how im Insolvenzrecht aufbauen – StaRUG, IDW S6 & Co. gehören zur Pflicht
Digitale Tools aktiv nutzen – z. B. den DATEV Liquiditätsmonitor
Mandanten regelmäßig sensibilisieren – durch monatliche Unternehmensgespräche statt einmal jährlicher Rückschau

Fazit: Wer jetzt handelt, schützt morgen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ohne vorausschauende Steuerung droht wirtschaftlicher Kontrollverlust. Doch mit dem richtigen Partner an der Seite lässt sich gegensteuern – und nicht nur retten, was noch zu retten ist, sondern Zukunft aktiv gestalten.

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